Vor knapp zwei Wochen entdeckte ich bei Glue and Dice einen Spielbericht zu Blood Eagle, einem Dark Age Skirmisher vom Ministry of Gentlemanly Warfare.
Nach dem Bericht stand fest: Das wird mal ausprobiert!
Inzwischen ist Blood Eagle bei mir eingetroffen und durchgeschmökert, darauf werde ich noch gesondert eingehen (aber schon mal vorab: Feiner Shice!), auch Minis und Gelände wurden in Angriff genommen.
Mein erster Batzen Nordmänner von Crusader Miniatures ist mittlerweile auch „fast“ fertig bemalt, hier soll es allerdings um mein erstes Geländestück für diese Epoche gehen:
Ein klassisches Langhaus.
In Glue and Dices Spielbericht habe ich mir das dort gezeigt Langhaus von 4Ground etwas genauer angeschaut und als Vorlage für meine Eigenkonstruktion verwendet. Zusätzlich habe ich noch etwas Google bemüht, um mehr über das eigentliche Innenleben solch eines Hauses zu erfahren (4Ground ist da etwas schlicht geblieben), dann konnte es auch schon losgehen.
Verwendete Materialen:
Etwas 3mm MDF (für das Base)
Hartschaum
Holzstäbchen
ein alter Frotteelappen
eine Menge Holzleim
Bastelpappe
etwas Katzenstreu (optional)
Vogelsand
Miniaturschilf und Basegestaltungsmaterial
Farben
Los geht ’s
Zunächst habe ich mir die Wandstücke mit dem Hartschaumschneider zurecht geschnitten, anschließend wurde aus MDF ein Base gebastelt, auf das ich den Grundriss zeichnete.
Dann kamen eine Menge Kaffeerührstäbchen zum Einsatz (Danke an dieser Stelle an diverse, nichtsahnende Bäckerläden und McD!), mit denen ich die Außen- und Innenseiten der Wände beklebte:
Anschließend konnten die vier Wandstücke auch schon auf das Base geleimt werden – der Rohbau stand.
Danach wurden weiter Kaffeerührstäbchen – unterstütz von einigen Eisstäbchen – verbaut, um die Stalltrennwände und die Bettrahmen darzustellen.
Langsam kam Leben in die Bude 😛
Kommen wir zum Dach.
Dessen Fundament besteht aus zwei Hartschaumplatten, die im rechten Winkel aneinander geleimt wurden:
Für den typischen überstehenden Look wurde das Dach etwas länger gebaut als der darunter liegende Wohnbereich.
Danach wurde ein alter Frotteelappen in Streifen geschnitten, die später die verschiedenen Reetdachschichten darstellen.
Nach dem Ausschneiden wurden die Lappenlagen dann von unten beginnend auf das Dach geleimt.
Im Geländebau wird für solche Dächer oftmals Teddybärfell verwendet, das ist mir persönlich für solch ein Dach aber immer viel zu lang (2m lange Halme?), weshalb ich für strohgedeckte Dächer Frottee bevorzuge (das man aber vor dem Bemalen unbedingt mit Leim einkleistern und in Form bringen muss).
Während das Dach noch am Trocknen war habe ich das Hausinnere noch etwas weiter aufgepeppt:
Zunächst wurden zwei Hartschaumreste mit etwas Bastelpappe in zwei kleine Türen verwandelt (mir waren tatsächlich die Holzstäbchen ausgegangen, im Nachhinein betrachtet wären diese für die Türverkleidung vermutlich aber auch viel zu dick gewesen).
Die Bettkästen bekamen Hartschaumeinlagen (für etwas Fülle), die dann mit kleingeschnittenem Miniaturschilf und Leim in Strohhaufen verwandelt wurden.
Darauf kamen dann noch ein paar vollgeleimte Frotteereste, die später Felldecken der Bewohner darstellen.
Aus Hartschaum mit einer grobkörnigen Sandeinlage (für die Kohle) wurde eine kleine Feuerstelle.
Schließlich wurde der Boden eingeleimt und mit gemahlenem Katzenstreu hier und da leicht berieselt, um etwas feine Struktur auf den Boden zu bekommen (Vogelsand wäre mir dafür zu grobkörnig/zu groß gewesen).
Abschließend wurde noch der Außenbereich des Bases ganz klassisch besandet.
Nachdem alles gut durchgetrocknet war, ging es an die Grundierung mit verdünnter, schwarzer Abtönfarbe.
Jetzt kam Farbe ins Spiel, vor allem erdige Töne.
Das Dach bekam auch etwas Moosbewuchs obendrauf.
Statt hier und da dicke Klümpchen aufzutragen habe ich einfach das Dach mit Leim und Wasser bestrichen und eine buntgemischte Flockrestemischung hier und da auf das Dach rieseln lassen, um eine feinere Verteilung zu bekommen.
Den Boden wollte ich noch stilecht eine Stroh- und Reisigschicht verpassen, wofür ich abermals Miniaturschilf in kleine Fussel zerschnippelte und mit etwas Wash etwas abdunkelte.
Insgesamt habe ich den Bodenbereich dafür zweimal mit Leimwasser behandelt und bestreut, jetzt ist das Ganze schön flach und superfest.
Nebenbei kam noch ein übriges Fass per Leim zum Inventar und die Türen wurden mit Pappe-Kreppband-Scharnieren eingehangen.
Schließlich wurde der Außenbereich noch etwas bepflanzt.
Etwas Fotoshooting:
Hinweis:
Die 28mm Miniaturen auf den nachfolgenden Bildern sind noch nicht fertig bemalt, sie dienen lediglich für den Größenvergleich.
Wenn meine Decals jetzt endlich mal einreffen und die Minis fertig sind, kann es auch schon losgehen mit einer ersten Test-Partie Blood Eagle 🙂
Ein wirklich toller Bericht und ein super Ergebnis. Ich bin schon gespannt wie Blood Eagle dir gefällt. Mit den richtigen Mitspielern kann man damit sehr viel Spaß haben.