Palmen für’s Tabletop-Hobby sind so eine Sache – oft sehen sie einfach scheisse aus, sind zu klein oder haben horrende Preise.
Manch ein Anbieter (ich nenne mal keine Namen) verkauft sogar einzelne Palmen, die es auch bei Amazon im 12er Pack zum selben Preis (also 12x statt 1x für’s gleiche Geld) gibt – wenn man sie dort nur auch findet (die Suchalgorythmen folgen hier anscheinend obskuren Gesetzen).
Die günstigste Variante ist vermutlich der ebay-Einkauf aus China – wer moralische Bedenken ausblendet, erhält hier für wenig Geld massig Modellbau-Palmen, von deren Qualität er sich aber erst nach Lieferung einige Wochen später überzeugen kann (wenn die Sachen nicht unterwegs „verloren gehen“, was auch mal vorkommt) – quasi die Katze im Sack.
Vor einiger Zeit entdeckte ich auf YouTube ein paar Palmen, die mir ausnahmsweise mal richtig gut gefielen: Üppiges Blätterdach und eine für 28mm realistische Höhe.
Nach einiger Recherche hatte ich dann die Dinger und ihren Hersteller (Pegasus Hobbies) ausfindig gemacht – zusammen mit der Erkenntnis, das die Dinger wohl nicht mehr hergestellt werden und – again – nur noch zu unverschämten Preisen zu bekommen sind.
Doch Hartnäckigkeit zahlt sich aus und nach einigen Clicks hatte ich dann doch noch einen hiesigen Händler aufgespürt, der sie „günstig“ (was 3 Plastik-Palmen für 13 Euro eigentlich nicht sind) anbietet und ich sicherte mir gleich zwei seiner letzten drei Packs.
Frisch ausgepackt sahen die erstmal alles andere als prickelnd aus – gerade der glänzend, dünnpfiffartige Braunton der Stämme war schon n echter Abtörner, aber mir war schon vorher klar, dass ich die eh nicht „Out of the Box“ verwenden würde/könnte/sollte.
Also ging es an ’s Schönmachen und durch den Wust an Palmenblätterkronen blicken.
Glücklicherweise hat Pegasus Hobbies die sich durchaus sehr ähnlich sehenden 30 Blätterdachschichten (5 pro Palme) alle mit kleinen Nummern versehen, damit alles am Ende auch passt. Da diese sich jedoch auf den Gußrahmen befinden – welche ich für die Bemalung natürlich entfernte – habe ich erstmal alle fünf Blätterdachtypen sortiert und diese Sortierung bis zum letzten Schritt auch auch beibehalten.
Anschließend wurden die Blätterdächerpakte nach für nach grundiert, was ich gleich mit einer grünen Farbe machte, die ich praktischerweise noch als Spray da hatte.
Anschließend wurde das Ganze per Hand und einem etwas hellerem Grün nachgebürstet…
…und der Vorgang mit einem Schuss Gelb wiederholt.
Als Nächstes ging es an die Stämme – by default haben die so einen kleinen Standfuß (siehe kleines Bild im Bild), der zwar hält, was er soll, mir aber nicht passte, da man durch diesen kleinen Hügel Schwierigkeiten haben würde, eine Miniatur genau an den Stamm zu stellen (was manchmal ja von Vorteil sein soll).
Also habe ich mir etwas MDF geschnappt, vier Bases (2x für 1 Palme, 2x für je 2 Palmen) ausgeschnitten und alles etwas glatt geschmirgelt. Nachdem die Stämme von ihren Standfußnippeln befreit waren, habe ich diese dann per Heißkleber auf die MDF-Bases geklebt und alles noch mit Leim und Sand behandelt.
Danach wurden auch die Stämme grundiert (praktischerweise hatte ich auch braunes Spray noch übrig 😀 )…
…und anschließend ein dunkles Wash aufgetragen.
Als das Wash getrocknet war, habe ich die Stämme noch mit einem hellen Braunton trockengebürstet.
Schließlich habe ich auch noch die MDF-Bases bemalt und trockengebürstet…
…und als letzten Schritt die Blätterschichten in ihrer richtigen Reihenfolge aufgesetzt und mit Sekundenkleber versiegelt.
Ich finde die Palmen auf jeden Fall top 🙂