Savage Core Battlereport: Neandertaler vs Simians

Gestern war es also soweit – unsere erste Partie Savage Core!
In den überwucherten Ape Ruins prallte Bugnag mit seinen Neandertalern auf die Simians von Thinking Brow:

scbarep01

Hinweis:
Da wir (modell- und geländetechnisch) noch nicht alle Double Trouble Encounter stilecht umsetzen konnten, hatten wir uns auf Amber Haze, Ravenous Beasts, The Sunstone und Magma Overflow beschränkt, deren Reihenfolge wir zufällig bestimmen wollten, statt diese – by the book – in gemeinsamer Absprache schon vorab festzulegen.

Die Himmelsrichtung Norden wurde festgelegt und den Simians oblag die Wahl der Baseline (Osten) – die Neandertaler bezogen gegenüber Stellung, an der Westkante.


Und dann stürmten die Simians (die die Initiation in der ersten Turn gewannen und – wie die Neandertaler – auf die Tricky Customer Phase verzichteten) auch schon los:

scbarep10

Auf der anderen Seite brüllte Bugnag seine Männer an, es den Affen gleichzutun:

scbarep08

Ich will jetzt nicht allzu detailliert beschreiben, was geschah, sondern eher zusammenfassend die Ereignisse und einzelnen Szenen hier schildern.

1. Trottelige Neandertaler

Zunächst war noch alles ganz entspannt – die Simians waren gut vorgestürmt und hatten sich breitflächig positioniert.

scbarep12

Ein Affe wurde besonders frech, sprang auf einen Steinquader und verhöhnte Bugnag und seine Leute.

scbarep13

In der nächsten Movement-Phase preschte der provozierte Bugnag daraufhin seeehr weit vor, direkt zu dem Affen auf dem Quader – was nicht so klug war, kamen seine grobschlächtigen Neandertaler nicht wirklich gut hinterher (das maximal mögliche Movement wird bei Savage Core nämlich immer individuell ausgewürfelt), der Affe flüchtete ins Unterholz und plötzlich stand Bugnag in hohlster Neandertalermanier wie auf dem Präsentierteller auf einem Steinquader und wurde von den Menschenaffen mit Stein- und Speerwürfen eingedeckt.

scbarep18

Ganze vier Schadensmarker kassierte Bugnang, jedoch sollte am Ende nur einer der vier den Leader der Neandertaler ankratzen.
Nochmal Glück gehabt, Du Intelligenzbestie!

2. Catch the Ape

Ein Problem der Neandertaler war, dass die Simians ziemlich flink waren und stilecht, die Zunge rausstreckend, Bugnags grobschlächtigen Männern ständig davon hopsten.

Irgendwann reichte es Bugnag und er schleuderte mit Hilfe seiner Hero Surge Bowling Ball einen seiner Bods direkt auf Thinking Brow, wodurch der Anführer der Simians erstmalig festgenagelt werden konnte.

scbarep19

3. The Sunstone

In der dritten Runde kam es zum ersten Double Trouble Encounter und ein leibhaftiger Sunstone ploppte direkt in der Spielfeldmitte aus dem dampfenden Dschungelboden. Durch eine Menge Würfelglück schaffte ich es daraufhin Bugnag – der gerade eigentlich Thinking Brow ein paar Schellen verpassen wollte – aus seinem Nahkampf zu lösen und über 9 Zoll zu dem Sunstone zu bewegen!

scbarep20

Horror für die Simians, denn der Sunstone verdoppelt alle Spielwerte einer Figur bis Spielende und ist dann wirkungslos – Bugnag hätte es jetzt auch locker im Alleingang mit einem Mammut aufnehmen können.
Nicht gut…

4. Magma Overflow

In Runde 4 folgte gleich das nächste Encounter und eine gewaltige Lavafontäne schoss aus der Erde und begann sofort, das Spielfeld von Süden her zu überfluten (3 Runden lang 6 Zoll/Rd), was ein Äffchen gleich in Grillkohle verwandelte.

Da mussten einige Modelle erstmal die Beine in die Hand nehmen und n urzeitlichen Schuh machen…

Und sonst so..?

Während all dieser Ereignisse wurde natürlich kräftig gekämpft – Thinking Brow wurde ständig angeRUSHt, damit er nicht davon jagt (was ihm trotzdem hin und wieder gelang), während nebenbei Simians und Neandertaler sich gegenseitig zerhackten.

And the winner is…

…Spekulation.

Vermutlich die Neandertaler, aber genau konnten wir das nicht klären, denn es wurde zu spät:

Am Ende stand nur noch Bugnag, während die Affen noch über 50% auf dem Feld hatten, doch durch den Sunstone-Buff war es den Simians unmöglich, den Neandertaleranführer zu Fall zu bringen.
Bugnag hätte nun den Affen immer hinterher rennen müssen (durch den Sunstone war er inzwischen auch ein ernstzunehmender Läufer geworden), um sie Mann für Mann zu Fall zu bringen. Zeitgleich hätte er durch den Sunstone aber auch immer die Initiation gewonnen, dadurch sich als Erster bewegt, woraufhin die Affen ihm oft hätten entkommen können. Ein mieser Bug, wenn auch ein äußerst seltener (siehe unten).

Auf kurz oder lang hätte es Bugnag höchstwahrscheinlich irgendwann zwar doch noch geschafft, aber dafür war uns das zu stumpf bzw. zu spät.

Fazit

Ist Savage Core also verbuggt?
Mitnichten, wir hatten es hier imho tatsächlich mit einem Extremfall zu tun:

1. Neandertaler und Simians sind die denkbar ungünstigsten Gegner – die Neander sind lahme Nahkampfschläger, die Simians flinke Nahkampfmeider.
2. Bugnags Sunstone-Buff (eine eigentlich eher unwahrscheinliche Zufälligkeit) hat seine Werte so gepimpt, dass er viel zu stark wurde.

Wenn man allerdings andere Fraktionen aufeinander hetzt und sich kein Anführer ausgerechnet einen seltenen Sunstone noch einpfeift, sollte das alles flüssig und ausgewogen laufen.
Doch Anführer auf Sunstone – noch dazu bei dieser Combo – ist hier tatsächlich ein Problem.

Savage Core ist ein schnelles, flinkes System, welches allerdings durch seine Phasen-Reihenfolge einiges an taktischer Planung erfordert, welche aber andererseits durch die hohen Würfelspannen schwer zu kalkulieren ist.

Die Encounter sind klasse (abgesehen von dem Bugnag auf Sunstone-Debakel), der Lava-Einbruch war einfach super.

Was man imho ändern sollte

1. Würfel-Explosionen und Patzer
Explodierende Würfel (bei 10 auf W10) bzw. Patzer (bei 1 auf W10) sind imho unbedingt einzuführen, da sich sonst teilweise Werte gegenüberstehen hat, wo der andere Spieler gar nicht mehr würfeln muss.
Bestes Beispiel ist da wieder einmal Bugnag auf Sunstone – die Simians hatten einfach keine Chance, den Kerl irgendwie noch beizukommen, was bei explodierenden Affenangriffen bzw. patzenden Bugnagverteidigungen schon was ganz anderes wäre. Umgekehrt konnte Bugnag die Initiation nicht vergeigen, was aber besser gewesen wäre (um nicht immer abgehängt zu werden) und per Patzer auch hätte passieren können.
Sobald man diese Stellschraube bemüht, sollten die meisten vertrakten Situationen sofort entschärft sein.

2. Mehr Double Trouble
Ab Runde 3 entschieden wir uns, dass die Double Trouble Encounter (die man auch immer auswürfeln sollte, sonst warten einfach alle schon vorher am Sunstone-Eintrittspunkt) nicht nur bei Initiation-Würfelgleichstand, sondern auch bei Ergebnisgleichstand eintreten würden. Sonst kommt es einfach zu selten dazu – und die Dinger machen einfach Spaß und wenden das Blatt nochmal ordentlich.

3. Keine größeren Banden
Imho könnte man die regulären Bandengröße schon um 1-2 Modelle reduzieren, noch mehr Modelle würden das ganze Spiel ganz schön ziehen (gerade die Movement-Phase kann da ausarten).

Nochmal in den Wilden Kern?

Aber sicher!
Savage Core macht ne Menge Spaß, ist leicht zu erlernen und spielt sich (eigentlich) sehr flüssig. Vor allem aber das Setting macht Laune und wir werden definitv erneut die Fraktionen aufeinander hetzen.
Allerdings mit explodierenden Würfeln bzw. Patzern!

Aufgerufen 401x, heute 1x
Dieser Beitrag wurde unter 28mm, Allgemein, Battlereport, Regelsysteme veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

1 Antwort zu Savage Core Battlereport: Neandertaler vs Simians

  1. DavyJones sagt:

    Schöner Bericht und der Tisch sieht klasse aus. Weiter so. 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert